Über das Projekt
Ziel des vierjährigen Projekts (2023–2027), das aus dem Biodiversitätsfonds des BMK finanziert wird, ist die Erarbeitung einer Roten Liste der Wildbienen Österreichs nach internationalen Standards, den IUCN Red List Criteria. Es sollen all jene Bienenarten identifiziert werden, die in Österreich gefährdet sind.
Rote Listen dokumentieren nicht nur den Artenverlust, sondern sind primär wichtige Instrumente für den Schutz von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen. Sie werden für Flächenbewertungen in Behördenverfahren und für die Planung von Naturschutzmaßnahmen herangezogen.
Wildbienen sind die wichtigsten Blütenbestäuber und erfüllen somit eine unentbehrliche Schlüsselfunktion in terrestrischen Ökosystemen. In Österreich sind 707 Arten bekannt. Verglichen mit anderen mitteleuropäischen Ländern weist Österreich eine besonders hohe Artenvielfalt auf und hat dadurch eine hohe Schutzverantwortung, auch auf europäischer Ebene.
Unabdingbar für die Einschätzung der Trends hinsichtlich Verbreitung und Populationsentwicklung einzelner Arten ist die möglichst vollständige Aufnahme aller Daten von Sammlungsbelegen. Ein großer Aufwand liegt in der fachlichen Prüfung von bisherigen Artbestimmungen. Für die anschließende Datenerfassung wird eine zentrale Infrastruktur geschaffen.
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Ochsenzungen-Seidenbiene
Die Ochsenzungen-Seidenbiene (Colletes nasutus) ist europaweit gefährdet. Im Osten Österreichs gibt es noch wenige Populationen. Die Art ist auf Ruderalstandorte mit reichlichen Beständen der Ochsenzunge (Anchusa) angewiesen, einem Raublattgewächs (Boraginaceae), von dessen Pollen sich die Larven ernähren.